Just for the fun of it – die pure Freude mit Glas, Licht und Stahl zu arbeiten. Rike Scholle und Eduard Deubzer stellen im Palmenhaus aus.

Schöne Dinge machen, sich nicht von Konventionen einschränken lassen, keine Kompromisse eingehen, „Just for the fun of it“ eben. Die Freude am Gestalten nach eigenen Vorstellungen bestimmt das künstlerische Schaffen von Rike Scholle und Eduard Deubzer. Daran ließen die beiden Glaskünstler bei der Eröffnung ihrer Ausstellung im Palmenhaus von Schloss Buchenau keinen Zweifel. Und so lief auch die Vernissage nicht nach gewohnten Mustern ab. Die beiden Künstler verzichteten auf eine klassische Laudatio und stellten stattdessen in einer lockeren Einführung ihre Ein-stellung zur Kunst und zum Leben dar. Der sich daraus entwickelnde Dialog mit den anwesenden Künstlerkollegen war so spannend wie die Komposition der Objekte in der Orangerie, die mit ihrem ganz eigenen Licht und ihrer verwunschenen Atmosphäre jeder Ausstellung eine zusätzliche, besondere Note verleiht.

Rike Scholle und Eduard Deubzer bilden seit langen Jahren ein kongeniales Duo, als Künstler und als Paar. Die Verbindung von Glas und Licht hat sich zum Schwerpunkt ihrer Arbeit entwickelt. In Haardorf an der Donau haben sie sich in abgeschiedener Ruhe eine Werkstatt und ein Zuhause mit einem eigenen Glasschmelzofen geschaffen. 

Man sieht der zierlichen Rike Scholle auf den ersten Blick die Glasmacherin nicht an, die heißes, flüssiges Glas nach ihren Vorstellungen bearbeitet. Sie bläst und formt unzählige Einzelteile, die sie dann zu komplexen Gebilden, meist Lichtobjekten arrangiert. Chandeliers zum Beispiel, prächtigen Kronleuchtern. In Buchenau verzaubert eine Komposition aus „Drops“, dickwandigen, von Hand geformten Kristallkugeln mit integrierter LED-Technik, den kleineren Ausstellungsraum mit ständig wechselnden Lichterscheinungen. „Sculptures“, wie sie alle  Arbeiten nennt, die nicht direkt beleuchtet sind,  hängen oder schweben in Gestalt von Vögeln und Blumen im Raum.

„Zen 1“, die Lichtobjekte des Flachglasers, Glasgestalters und Glasveredlers Eduard Deubzer sind von genial einfacher Ästhetik, die sich auch in seinen zum Teil mit Glas kombinierten Arbeiten in Stahl widerspiegelt. Stahl ist ein Werkstoff, dem sich Deubzer mit der gleichen Sorgfalt und Genauigkeit, der gleichen Liebe widmet wie dem Glas. Er bevorzugt das Material vor allem bei großformatigen Arbeiten, die er mit Glas nicht nach seinen Vorstellungen gestalten könnte. So findet sich mit „Dark“ eine Arbeit, die mehr als mannshoch ist.

Die beeindruckende Ausstellung ist bis zum 23. Juni an Samstagen, Sonn- und Feiertagen von 13:00 bis 17:00 Uhr zu besichtigen